Doch nach dieser Absichtserklärung war ich noch nicht raus aus dem vegetativen Tief und dem von ihm verursachten Energieverlust (aber was ist Ursache und was ist Folgeerscheinung?). In einem für mich typischen Traum (ich habe für sie die Bezeichnung Befindlichkeits- oder Selbstzustands-Träume gewählt) spiegelten sich die inneren Vorgänge so wider:

  Ich stehe an einem Arbeitstisch oder einer Werkbank mit Geräten, vielleicht Zeichnungen oder Entwürfen, die von einer auf dem Tisch stehenden Lampe beleuchtet werden. Sie funktioniert aber nicht richtig bzw. fällt ganz aus. Es wird aber nicht ganz dunkel im Raum, ich bemerke nämlich die Steckdose, an der die Lampe angeschlossen ist; der Stecker ist halb aus der Steckdose, die sich etwa in Kniehöhe an der Wand befindet, herausgezogen, d.h. er hängt schief an einem Kontaktstift, während der andere ganz herausgezogen ist, der Stecker müsste also nach den Gesetzen der Physik eigentlich auf den Boden fallen. Ich bücke mich und stecke ihn wieder richtig in die Steckdose.

    Da, wie in dem berichteten Traum zum Ausdruck kommt, die Energiezufuhr unter- brochen, mein Antrieb daher teilweise abhanden gekommen ist und ich beim Nach- spüren der weiteren Entwicklung in der Beziehung zu S. bis zum endgültigen Bruch den Faden verloren habe, bleiben mir im Augenblick nur die derzeitigen Träume; vielleicht können sie mir dabei helfen, wieder Zugang zu meinen Erinnerungen zu finden und den mir entglittenen Faden meines Berichts wiederaufzunehmen.

    Ich hatte anfangs bemerkt, dass ich meinem Eindruck nach während der langen Analysezeit bei D.A. relativ wenige Träume berichtet habe. Ich habe aber sehr früh damit begonnen, sie aufzuschreiben. So war mit der Zeit eine Sammlung getippter Traumberichte entstanden, die ich D.A. zu lesen gegeben habe. Wenn auch anschei- nend nicht sehr viele Träume in den Stunden zur Sprache kamen, so bekam er durch meine Aufzeichnungen doch einen Überblick das, was in mir vorging. Da ich meine Träume auch nach Beendigung meiner Analysen immer zur Kenntnis genommen habe, sind mir einige auch heute noch gegenwärtig.

    So nahm ich vor nicht allzu langer Zeit einen Traum, von dem mir nur noch in Erinnerung geblieben ist, dass er von meinem Vater handelte, zur Kenntnis; ich meine all die Jahre seit seinem Tod vor etwa vierzig Jahren so gut wie nie von ihm geträumt zu haben. Ein Auslöser war möglicherweise, dass mich der Gedanke beschäftigt, dass ich demnächst das Alter erreichen werde, in dem er gestorben ist (er wurde 73). Während in diesem Traum das Todesthema eher latent gegenwärtig war, schien in einem anderen Traum der Gedanke an den Tod, auf den ich mich unaufhaltsam zu bewege, zum Ausdruck zu kommen: